Krebs - meine Geschichte 24.10.2001


Habe mich entschieden, doch weiterzuschreiben. Am 18.09.2001 wurde ich erneut operiert. Dieses Mal fraß sich der Krebs noch weiter in meinen Hals. Es waren einige Knoten und einer davon wuchs sich zu einem tomatengroßen Tumor aus. Tamoxifen half nichts und das Medikament wurde abgesetzt. Nachdem ich es immer noch nicht einsehe "abzutreten", wollte man jetzt erneut bestrahlen. Das würde aber zu meinem Tod führen und wurde somit nicht durchgeführt. Priv. Doz. Dr. R. zu dem ich Vertrauen fand, da Dr. ElA nicht mehr in der Lage war, den Tumor zu operieren, meinte, daß man doch noch etwas tun könnte. Es gäbe eine neue Chemo aus der Eibe extrahiert. Gleichzeitig soll ich jetzt in das Klimakterium versetzt werden. Das geschieht jetzt durch Zoladex. Gesagt, getan. Zoladex wurde in den Bauch gespritzt und die Chemo bekam ich eingefönt. Erneutes Problem, jetzt habe ich Krebs Nr. 4. Mittlerweile nenne ich die Krebszellen "kleine Männchen", die meinen Körper umbauen. Laut Prof. Dr. E., der ziemlich beleidigt war, daß ich ihn nicht mehr in Anspruch nehmen will, liege ich schon über dem "Verfallsdatum".

Was mir allerdings gestern passierte, sprengt jetzt alle Ketten. Zum, kein Scherz, 5ten Male sollte ich mir jetzt ein CT beschaffen, von der Lunge, Bauchraum, Hals, sagen wir, fast von meinem ganzen Körper. Das letzte CT ist jetzt "nur" 6 Wochen her. Der Arzt, der das CT durchführen sollte, weigerte sich, da er der Meinung war, daß ich unter dem CT versterben könnte. Ein großes Hallo in meiner jetzigen Situation! Natürlich ließ ich dieses CT dann nicht durchführen. Nur ist es jetzt so, daß ich dem Onkologen wohl auch nicht mehr über den Weg trauen kann, denn er meinte ja, obwohl es das fünfte CT in einem Jahr wäre, ist das "gar kein Problem". Wissenschaftlich gesehen, bin ich ja der Hit. Aber was ist mit mir, als Mensch? Habe ich eigentlich auch noch Rechte? Jetzt muß ich ehrlich gestehen, daß ich nicht mehr weiß, ob ich überhaupt noch irgend etwas an meinem Körper vornehmen lassen soll. Wenn die Krebszellen, gutartige Zellen wären, wäre ich morgen wahrscheinlich 20 Jahre alt! Na denn.

Trotzdem kämpfe ich weiter, während ich immer noch nicht weiß, ob ich gegen meinen eigenen Körper überhaupt ankämpfen soll. Vielleicht ermüdet der Krebs ja irgendwann.


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© Eva-Maria Schubert-Laudenklos